Wichtige Abrechnungsbegriffe
Erläuterungen zu den wichtigen Begriffen einer Energie- bzw. Wasserabrechnung finden Sie in unseren Musterrechnungen.
Die wichtigsten Begriffe aus dem Themenbereich Energie – kompakt und verständlich erklärt. Klicken Sie einfach auf einen der Begriffe und es wird Ihnen die entsprechende Erläuterung angezeigt.
Abnahmestelle bzw. Verbrauchsstelle
Ort, an dem die Strom-, Gas-, Wasser- oder Fernwärmelieferung erbracht wird.
Abschlagszahlungen
Die Abschlagszahlungen sind Teilzahlungen bzw. Anzahlungen auf die bereits geleisteten Energielieferungen und werden mit der turnusmäßigen Endabrechnung verrechnet. Die Höhe des Abschlages orientiert sich an dem zu erwartenden Energieverbrauch.
Abwärme
Bei den meisten Energieumwandlungsprozessen wird die im Primärenergieträger enthaltene Energie nicht vollständig genutzt; es entsteht Abwärme in Form von warmer Luft oder von warmem Wasser.
Ampere
Ampere (A) ist die Maßeinheit für die Stromstärke des elektrischen Stroms.
Arbeit
Arbeit ist die eingespeiste oder entnommene elektrische Energie (auch elektrische Arbeit). Zum Zwecke der Abrechnung wird die Arbeit in einer bestimmten Zeitspanne gemessen. Hierbei unterscheidet man, den Begriffen Wirk- und Blindleistung entsprechend, zwischen Wirkarbeit und Blindarbeit. Ohne nähere Angaben versteht man unter Arbeit in der Regel die Wirkarbeit. Gebräuchliche Einheit für Arbeit sind Kilowattstunden oder Megawattstunden.
Arbeitspreis bzw. Verbrauchspreis
Der Arbeitspreis bzw. Verbrauchspreis ist der Preis je Verbrauchseinheit (kWh oder m³). Die verbrauchte Menge wird mit dem entsprechenden Arbeitspreis multipliziert.
Ausgleichsenergie
Differenz zwischen der in einer vereinbarten Zeiteinheit prognostizierten und tatsächlichen Entnahme oder Einspeisung von elektrischer Energie in einem Bilanzkreis. Die Ausgleichs- bzw. Regelenergie wird durch Zu- und Abschalten von Kraftwerken kurzfristig im Stundenraster ausgeglichen. Im Jahr 2001 wurden von großen Übertragungsnetzbetreibern auf Verlangen des Bundeskartellamts wettbewerbliche Ausschreibungssysteme für Regelenergie im deutschen Markt eingeführt, die anders als in der Vergangenheit auf transparenten, wettbewerblichen Marktprinzipien beruhen.
Beistellung
Damit ein Stromanbieter Strom in ein fremdes Netz leiten kann, muss er mit dem Netzbetreiber eine Durchleitungsvereinbarung treffen, in der verschiedene Punkte geregelt werden, beispielsweise die Netznutzungsgebühr. Sollte keine Einigung über eine Durchleitung zustande kommen, besteht die Möglichkeit der sogenannten Beistellung. Der neue Stromanbieter lässt den Strom vom örtlichen Netzbetreiber beistellen, leitet also keinen eigenen Strom durch. Er kauft den in der Regel teureren Strom vom örtlichen Versorger, um seinen Kunden in demselben Ort überhaupt beliefern zu können. Oftmals verbleibt bei einer Beistellung keine Marge. Aus diesem Grund sind Beistellungsverträge befristet, bis eine endgültige Durchleitungsvereinbarung getroffen werden kann. Da Beistellungen bilaterale Vereinbarungen zwischen Lieferanten sind, welche die Belieferung von Kunden an der Entnahmestelle im Auftragsverhältnis regeln, tritt dieses Verhältnis den Netzbetreibern gegenüber etwa bei Bilanzkreisen nicht in Erscheinung.
Bilanzkreis
Ein Bilanzkreis ist ein virtuelles Gebilde, das sich aus einer beliebigen Anzahl von Einspeise- und Entnahmestellen zusammensetzt und zum Zweck des Ausgleichs zwischen Einspeisung und Entnahme gegenüber dem jeweiligen Übertragungsnetzbetreiber eingerichtet wird. Im Bilanzkreis werden Einspeisungen und Entnahmen unabhängig von ihrer Zuschaltung bzw. Zuordnung innerhalb der hierarchisch aufgebauten Netze einer Regelzone in einem Energiemengenbilanzkonto zusammengefasst. Ein Bilanzkreis kann lediglich innerhalb von Regelzonen gebildet werden und wird zwischen dem Bilanzkreisverantwortlichen (in der Regel einem Händler oder Weiterverteiler) und dem Bilanzkreiskoordinator (in der Regel der Übertragungsnetzbetreiber) in einem Bilanzkreisvertrag vereinbart. Bilanzkreise lassen sich nach ihrer Art unterscheiden. Einige Bilanzkreise, z. B. der Börsenbilanzkreis, dienen der reinen Abwicklung von Fahrplangeschäften, also im Wesentlichen der Abwicklung von Großhandelsgeschäften, denen keine Entnahmestellen zugeordnet sind. Bei den Bilanzkreisen mit Entnahmestellen und Einspeisezuordnung handelt es sich um Bilanzkreise im eigentlichen Sinne. Bilanzkreise, die ihre Abweichung oder aber ihr ganzes Kundenportfolio einem anderen Bilanzkreis zuordnen, werden Sub-Bilanzkreise genannt.
Bilanzkreisverantwortlicher
Ein Bilanzkreisverantwortlicher ist gegenüber dem Übertragungsnetzbetreiber bzw. dem Bilanzkoordinator für die Ausgeglichenheit der Leistungsbilanz eines Bilanzkreises in kommerzieller und administrativer Hinsicht verantwortlich.
Bilanzkreisvertrag
Verträge über die Bildung von Bilanzkreisen werden zwischen dem Übertragungsnetzbetreiber und dem Händler als Netznutzer und Bilanzkreisverantwortlichen abgeschlossen. Diese Verträge enthalten Bestimmungen über die Bildung, Abwicklung und Abrechnung des Bilanzkreises, die Nennung und Änderung der Bilanzkreis-Zugehörigkeit von Endkunden oder Sub-Bilanzkreisen. Sie enthalten ferner finanzielle Regelungen für den Bilanzausgleich, also den Ausgleich von Differenzen zwischen Abgaben und Beschaffung innerhalb des Bilanzkreises. Schließlich enthalten sie Bestimmungen zur Entrichtung des Transit-Transportentgelts.
Biogas
Biogas entsteht bei der Vergärung von pflanzlichen Stoffen, zum Beispiel auch in Hausmülldeponien. Es muss gereinigt werden und kann dann, meist in Blockheizkraftwerken, zur Energieerzeugung genutzt werden.
Biomasse
Begriff für alle pflanzlichen Rohstofferzeugnisse und Restprodukte, aus denen Energie gewonnen werden kann. Dazu gehören beispielsweise traditionelles Feuerholz, Holzhackschnitzel, Rapsöl oder Biodiesel. Biomasse gehört zu den regenerativen Energien, aus denen der Ökostrom erzeugt wird.
Blindarbeit
Blindarbeit ist ein Anteil der elektrischen Energie, der nicht in Nutzenergie umgewandelt wird, sondern zum Aufbau elektromagnetischer und elektrischer Felder dient. Die Blindarbeit wird in kWh angegeben. Sie belastet die Versorgungsnetze der Netzbetreiber und wird bei Überschreitung von Grenzen vom Energieversorger vereinnahmt und an den Netzbetreiber abgeführt.
Blockheizkraftwerk (BHKW)
BHKW arbeiten nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, sie erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme und kommen so zu einem sehr hohen Brennstoffausnutzungsgrad. BHKW bestehen in den meisten Fällen aus einem Gasmotor und einem Generator. Zu der Gruppe der BHKW zählen auch kleine Gasturbinenanlagen und Brennstoffzellen. Blockheizkraftwerke werden in der dezentralen Energieerzeugung eingesetzt und arbeiten überwiegend im Leistungsbereich von wenigen Kilowatt bis fünf Megawatt.
Brennstoffzelle
In der Brennstoffzelle wird in einem elektrochemischen Prozess durch die Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff Energie freigesetzt. Je nach Brennstoffzellenart entstehen Strom und Wärme auf einem Temperaturniveau von etwa 80 Grad Celsius bis rund 800 Grad Celsius. Wird reiner Wasserstoff verwendet, entstehen bei der Energieerzeugung keinerlei Schadstoffe. Brennstoffzellen als Blockheizkraftwerke werden zur dezentralen Energieerzeugung eingesetzt und dienen auch als Antrieb für Fahrzeuge.
Brennwert
Der Brennwert ist ein Maß für die im Gas enthaltene thermische Energie. Der Brennwert des Gases gibt die Wärmemenge an, die bei der Verbrennung und der abschließenden Abkühlung sowie Kondensation freigesetzt wird.
Brennwertkessel
Als solcher wird ein Heizkessel mit besonders hohem Wirkungsgrad bezeichnet. Er nutzt zusätzlich die im Abgas enthaltene Wärme durch die Kondensation des darin befindlichen Wasserdampfes. Der Begriff Brennwert bezieht sich auf die Wärmemenge, die bei der Verbrennung von Erdgas, Heizöl oder Kohle frei wird. Dieser Wert zeigt an, wie viel Wärme bei vollständiger Verbrennung entsteht – einschließlich der Wärmemenge, die in den Abgasen gebunden ist. Anders als beim Heizwert wird diese „versteckte“ Wärme hier berücksichtigt, weshalb der Brennwert stets höher ist.
Contracting
Dienstleistungskonzept, das darauf ausgerichtet ist,
die Effizienz bei der Energieerzeugung, -umwandlung und -nutzung in allen
Verbrauchsbereichen zu verbessern. Planung, Finanzierung, Bauausführung sowie
der laufende Betrieb des Investitionsprojekts (z.B. Errichtung eines Blockheizkraftwerkes)
werden von einem außenstehenden Investor (Contractor) übernommen. Energie-Contracting
ist eine Dienstleistung für Eigentümer, Verwalter und Nutzer von Immobilien
sowie für gewerbliche und industrielle Nutzer. Contracting nützt aufgrund der
erzielten Energieeinsparungen der Umwelt und ist sowohl für Unternehmen und
private Hausbesitzer als auch für die öffentliche Hand interessant. Außer
Wärmelieferungen werden eine Vielzahl von Energieanwendungen über Contractingverträge
optimiert, wie Licht, Kälte oder eine Kombination verschiedener
Energieanwendungen. Contractinglösungen werden beispielsweise von Herstellern
von Heizanlagen, energietechnischen Dienstleistern, großen Handwerksbetrieben
und örtlichen Energieversorgungsunternehmen oder auch Energieagenturen angeboten.
Es werden das Anlagen-Contracting und das Performance-Contracting unterschieden.
Nähere Informationen zu den Contracting-Lösungen der SWLB finden Sie hier.
Dampfturbine
Das Arbeitsprinzip der Dampfturbine: Wasser wird in einem Kraftwerkskessel durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verdampft. Der Dampf wird auf mehrere hundert Grad Celsius erhitzt und unter Druck gesetzt; bei der sich anschließenden Entspannung des Dampfes wird Energie freigegeben, mit der die Dampfturbine angetrieben wird; über den Generator wird Strom erzeugt.
Drehstrom
Übliche Stromart für die allgemeine Stromversorgung. Er besteht aus drei Wechselströmen, deren Sinuskurven um jeweils 120° gegeneinander versetzt sind. Der Name stammt aus der Anwendung für den Betrieb von Elektromotoren. In den Ständerwicklungen dieser Motoren erzeugt er ein magnetisches Drehfeld, das den Rotor erfasst und so die Drehbewegung des Motors erzeugt.
Durchleitung
Laut Verbändevereinbarung Strom bzw. Transmission Code und gemäß § 6 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) wird hierunter der organisatorisch-vertragliche Vorgang im Zusammenhang mit der Einspeisung elektrischer Energie an einer oder mehreren Übergabestellen (Einspeiseknoten) durch einen Lieferanten und ihrer damit verbundenen zeitgleichen Entnahme durch einen Empfänger an einer oder mehreren Übergabestellen (Entnahmeknoten) eines Netzes verstanden.
EEG-Umlage
Mit der EEG-Umlage wird die Erzeugung von Strom in Anlagen erneuerbarer Energieträger gefördert, die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet werden. Diese Kosten werden gemäß EEG auf alle Verbraucher umgelegt.
EEX
Die European Energy Exchange (EEX) ist die Energiebörse Deutschlands mit Sitz in Leipzig. Sie entstand im Jahr 2002 durch Fusion der European Power Exchange aus Frankfurt am Main und der Leipzig Power Exchange (LPX). Beide Strombörsen wurden im Jahr 2000 gegründet.
Eigenerzeuger/Eigenerzeugung
Eigenerzeuger sind natürliche oder juristische Personen, die Elektrizität im Wesentlichen für den eigenen industriellen oder privaten Verbrauch erzeugen.
Elektrosmog
Bei der Stromübertragung entstehen magnetische Felder. Über eventuelle negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit streiten sich die Gelehrten.
Emission
Zu den Emissionen zählt man sowohl die von einer Anlage, einem Gebäude, einer Fabrik oder einem Verkehrsmittel in die Umwelt abgegebenen gasförmigen, flüssigen und festen Schadstoffe als auch die Abgabe von Wärme, Strahlung, Geräuschen und Ähnlichem. Die Einwirkung von Emissionen wird als Immission bezeichnet.
Emissionshandel
Die Vertragsstaaten der Weltklimakonventionen von Rio haben sich 1997 auf ihrem dritten Nachfolgetreffen im japanischen Kyoto auf ein Protokoll verständigt, das erstmals völkerrechtlich bindend eine Verminderung des Ausstoßes an Treibhausgasen vorschreibt. Ein zentrales Instrument des Protokolls ist der Handel mit Emissionsrechten bzw. Emissionszertifikaten.
Energie
Energie ist das in einem Körper oder Stoff vorhandene Potenzial, physikalische Arbeit zu verrichten oder Wärme abzugeben. Für Energie gilt der Energieerhaltungssatz, demzufolge Energie weder erzeugt noch vernichtet werden, sondern lediglich ihre Erscheinungsform ändern kann.
Energieausweis
Mit Inkrafttreten der Energieeinsparverordnung wurde auch die Einführung eines Dokuments zur Darstellung und Bewertung des energetischen Zustands von Gebäuden beschlossen. Ab dem 1. Juli 2008 wird der Energieausweis beim Verkauf oder der Vermietung von Wohngebäuden benötigt, die vor 1965 errichtet wurden. Für Gebäude späteren Baujahrs ist der Ausweis ab dem 1. Januar 2009 Pflicht.
Energiedatenmanagement (EDM)
EDM bezeichnet die Erfassung, Weiterleitung, Prüfung, Aggregierung und Bilanzierung von Messwerten. Die weiterverarbeiteten Messwerte sind Eingangsgrößen für die Abrechnung, die Vertriebsprognose sowie das Portfolio-, Fahrplan-, Netznutzungs- und Bilanzkreismanagement.
Energiesparverordnung
Die seit dem 1. Februar 2002 gültige Energieeinsparverordnung (EnEV) wurde als neue Wärmschutzverordnung in Kraft gesetzt. Sie muss verbindlich (gesetzlich) eingehalten werden. Wie die beiden Vorgängervorschriften setzt sie die Energiebedarfshöchstgrenze für die Hausheizung herab – mit dem Ziel, dass noch mehr Energie eingespart und somit die Umwelt stärker geschont wird. Zudem begrenzt die Energieeinsparverordnung die Höhe des jährlich zulässigen Heizenergiebedarfs von Wohngebäuden. Mit der EnEv wird der Niedrigenergiehausstandard bei Neubauten zur Regel. Im Altbaubereich sieht sie Modernisierungsverpflichtungen mit der Vorgabe erhöhter Standards vor.
Energiesteuer / Erdgassteuer
Gas unterliegt in der gesamten Bundesrepublik Deutschland der Energiesteuer. Diese muss vom Lieferanten erhoben und an die zuständige Stelle abgeführt werden. Die Energiesteuer ist eine gesetzlich geregelte Verbrauchssteuer, die 1989 als Teil des seit 1939 bestehenden Mineralölsteuergesetzes eingeführt wurde. Seit 2006 wurde das Mineralölsteuergesetz durch das Energiesteuergesetz ersetzt. Besteuert wird der Verbrauch bzw. die Entnahme aus dem Netz im deutschen Steuergebiet.
Energieversorgungsunternehmen (EVU)
Als Energieversorgungsunternehmen werden alle Unternehmen bezeichnet, die Energie herstellen, transportieren oder verteilen. Die Stromwirtschaft lässt sich hierbei in drei Ebenen unterteilen: Die Verbundunternehmen (z. B. E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall) produzieren den größten Teil des Stroms. Ihnen gehören auch die Verbund- bzw. Höchst spannungsnetze. Die Regionalversorger dagegen leisten überwiegend regionale Stromverteilung, einige produzieren auch selbst Strom. Schließlich existieren noch kommunale Energieversorgungsunternehmen in Deutschland, die ebenfalls die Weiterverteilung des Stroms organisieren und teilweise noch Eigenerzeugungskapazitäten haben. In Kommunen ohne städtische Versorgungsbetriebe wird der Strom direkt von den Verbundunternehmen oder Regionalversorgern geliefert.
Erdgas
Erdgas zählt zu den fossilen Brennstoffen, es besteht im Wesentlichen aus Methan, das bei der Verbrennung weniger Kohlendioxid freisetzt als beispielsweise Kohle oder Öl. Erdgas trägt mit einem wachsenden Anteil zur weltweiten Energieversorgung bei.
Erdöl
Das „flüssige Gold“ dominiert als Primärenergieträger weltweit die Energieversorgung. Erdöl ist ein Gemisch flüssiger Kohlenwasserstoffe und enthält zwischen 80 und 90 Prozent Kohlenstoff, 10 bis 14 Prozent Wasserstoff, bis zu 3 Prozent Sauerstoff und bis zu 5 Prozent Schwefel sowie weitere Spurenelemente.
Erdwärme
Bei der Geothermie wird die im Erdinneren entstehende und gespeicherte Wärmeenergie als Energiequelle genutzt. Während die oberflächennahe Wärme durch Wärmepumpen genutzt wird, lohnen sich Anlagen zur direkten Nutzung der tieferen Erdwärme vor allem in Gegenden mit besonders günstigen geologischen Voraussetzungen wie z. B. heißen Tiefenwässern. Grundsätzlich kann das heiße Wasser zu Heizzwecken - je nach Wasserqualität auch direkt für Bäder und Gewächshäuser - eingesetzt werden.
Erneuerbare Energien
Als erneuerbare Energien, regenerative Energien oder alternative Energien werden Energieträger bezeichnet, die im Rahmen des menschlichen Zeithorizonts praktisch unerschöpflich zur Verfügung stehen oder sich verhältnismäßig schnell erneuern. Damit grenzen sie sich von fossilen Energiequellen ab, die sich erst über den Zeitraum von Millionen Jahren regenerieren. Erneuerbare Energiequellen gelten, neben höherer Energieeffizienz, als wichtigste Säule einer nachhaltigen Energiepolitik und der Energiewende. Zu ihnen zählen Wasserkraft, Windenergie, solare Strahlung, Erdwärme und nachwachsende Rohstoffe. Der Begriff „erneuerbare Energien“ ist nicht im streng physikalischen Sinne zu verstehen, denn Energie lässt sich nach dem Energieerhaltungssatz weder vernichten noch erschaffen, sondern lediglich in verschiedene Formen überführen. Auch aus erneuerbaren Energien gewonnene sekundäre Energieträger (Elektrizität, Wärme, Kraftstoff) werden oft unpräzise als erneuerbare Energien bezeichnet. Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen wird auch als Grünstrom und Ökostrom bezeichnet.
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) regelt die bevorzugte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen ins Stromnetz. Es soll dem Klimaschutz dienen und gehört zu einer Reihe gesetzlicher Regelungen, mit denen die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas oder Kohle sowie von Kernkraft verringert werden soll. Hierzu hat der Gesetzgeber ein Förderprinzip festgeschrieben, welches die Mehrkosten an die Energielieferanten und damit an die Endkunden weitergibt.
Fernwärme
Fernwärme ist die Bezeichnung für eine Wärmelieferung zur Versorgung von Gebäuden mit Heizung und Warmwasser. Der Transport der thermischen Energie erfolgt in einem wärmegedämmten Rohrsystem, das überwiegend erdverlegt ist, teilweise werden jedoch auch Freileitungen verwendet.
Fernwärme versorgt vor allem Wohngebäude neben Heizung auch mit Warmwasser, indem die Wärme vom Erzeuger oder der Sammelstelle zu den Verbrauchern geleitet wird. Unter Fernheizung wird die Erschließung ganzer Städte oder Stadtteile verstanden. Bei der örtlichen Erschließung einzelner Gebäude, Gebäudeteile oder kleiner Wohnsiedlungen mit eigener Wärmeerzeugung spricht man auch von Nahwärme. Technisch und juristisch ist in allen Fällen Fernwärme die korrekte Bezeichnung.
Fossile Energieträger
Fossile Energieträger sind aus Biomasse entstandene Stoffe, die nicht verrottet sind, weshalb ihre chemische Energie erhalten geblieben ist. Dazu gehören Kohle, Erdgas oder Erdöl. Ihre Verwendung ist mit CO2-Emissionen verbunden. Im Allgemeinen werden als Energieträger auch Energiequellen bezeichnet (Geothermie, Solarenergie etc.), die zwar zur Energiegewinnung geeignet sind, aber keinen Energieträger im engeren Sinn darstellen.
Gasturbine
Gasturbinen können mit Erdgas oder leichtem Heizöl befeuert werden. Das Arbeitsprinzip der Gasturbine: Luft wird unter Druck gesetzt und durch die Verbrennung von Erdgas oder Öl erhitzt; das Gemisch von Luft und Verbrennungsgasen treibt die Turbine an, über den Generator wird Strom erzeugt.
Generator
Der Generator ist der Stromerzeuger in allen fossil befeuerten Dampfkraftwerken, in Gasturbinenkraftwerken und in Kernkraftwerken. Beim Generator handelt es sich um einen rotierenden Magneten (angetrieben durch die Turbine), der den Wechselstrom erzeugt.
Gezeitenkraftwerk
Gezeitenkraftwerke nutzen die unterschiedlichen Wasserstandshöhen bei Ebbe und Flut. In Deutschland gibt es kein derartiges Kraftwerk.
Gleichstrom
Elektrischer Strom mit einer gleich bleibenden Fließrichtung. Unterscheidung zwischen konstantem Gleichstrom (Stromstärke gleichbleibend) und pulsierendem Gleichstrom (Stromstärke ändert sich periodisch). Er wird z. B. von Batterien und Photovoltaikanlagen erzeugt.
Grundlast
Die Grundlast gibt an, wie viel Strom rund um die Uhr mindestens verbraucht wird. Zur Grundlastdeckung werden vor allem Kernkraftwerke und große Braunkohlekraftwerke eingesetzt.
Grundpreis
Der Grundpreis dient der Abdeckung der verbrauchsunabhängigen Kosten.
Heizkraftwerk
Heizkraftwerke arbeiten nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung: Strom und Wärme werden gleichzeitig produziert.
Heizlast
Darunter versteht man die zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Raumtemperatur notwendige Wärmezufuhr. Sie wird in Watt angegeben und richtet sich nach der Lage des Gebäudes, der Bauweise der wärmeübertragenden Gebäudeumfassungsflächen und dem Bestimmungszweck einzelner Räume. Anhand der Heizlast ist erkennbar, ob Wärmeschutzmaßnahmen notwendig sind. Nach ihr richtet sich auch die Auslegung der Heizungsanlage.
Heizwärmebedarf
Der Heizwärmebedarf wird in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/qm a) gemessen. Es handelt sich dabei um die Wärmemenge, die in der Heizperiode aufgebracht werden muss, damit man eine angemessene Innentemperatur erhält. Der Heizwärmebedarf wird zur Beurteilung des Energieverbrauchs eines Hauses herangezogen.
Hochspannung
Spannungsebene, definiert ab 53 kV bis150 kV, die zur regionalen bis überregionalen Energieübertragung dient.
Höchstspannung
Dient der überregionalen Energieübertragung, wobei die Spannungsebene ab 150.000 V definiert ist.
Höchstlast
Die Höchstleistung ist die größte elektrische Leistung, die während einer bestimmten Zeitspanne aufgetreten ist, z. B. Jahreshöchstleistung, Monatshöchstleistung oder Tageshöchstleistung.
Immission
Als Immissionen bezeichnet man die Einwirkung von Emissionen (z. B, Luftverschmutzung, Geräuschen usw.) auf die Umwelt (Boden, Wasser, Menschen, Tiere, Pflanzen oder Sachgüter).
Joule
Joule (J) ist die verbindliche Maßeinheit für Energie und hat die Kalorie abgelöst.
Kernfusion
Bei der Kernfusion werden im Gegensatz zur Kernspaltung Atome verschmolzen. Dabei wird Energie freigesetzt. Fusionsreaktoren werden weltweit erforscht; wann und ob es zu einer wirtschaftlichen Nutzung der Kernfusion kommt, ist ungewiss.
Kernspaltung
Bei der Kernspaltung, im Wesentlichen von Uranatomen, wird Energie freigesetzt. Die Kernspaltung wird weltweit in mehreren hundert Kernkraftwerken kommerziell genutzt.