Solarthermie als Teil eines grünen Netzes
Die Power von 1.088 Kollektoren für eine reiche Energieernte
Da freut sich das Klima: In den Sommermonaten wird ein Großteil des Wärmebedarfs ausschließlich über die bis dato größte Solarthermieanlage Baden-Württembergs bereitgestellt. Durch die direkte Nutzung der Sonnenenergie werden in dieser Zeit fossile Brennstoffe und Biomasse eingespart.
Die von der Solarthermieanlage (SolarHeatGrid) erzeugte Wärme wird über den Wärmespeicher in das erweiterte Verbundnetz der SWLB eingespeist. Gut so, denn damit erhöht sich die Wärmemenge aus erneuerbaren Energien im Netz. Nur einer von vielen Vorteilen, die der Zusammenschluss der einzelnen Netze zu einem Verbundnetz bietet. Zudem können die Heizwerke künftig optional als Standorte für weitere KWK-Erzeuger genutzt, die Effizienz zusätzlich erhöht und die CO2- Emissionen weiter gesenkt werden. Der 800 Meter lange Sonnenpfad gibt vor Ort Einblicke in das solare Anlagensystem und dessen Einbindung in die Klimastrategien unserer Gesellschafterstädte. Anschauen lohnt sich!
Mega: Das Klimaschutz-Projekt der SWLB
Geplant und gebaut wurde das geförderte kommunale Klimaschutz-Modellprojekt im Zeitraum von 2018 bis 2020. In nur drei Jahren Realisierungszeit entstand alles, was dazugehört: die bis dato größte Solarthermieanlage Baden-Württembergs mit Wärmespeicher, fünf Kilometer Solar- und Fernwärmetrassen und der Netzzusammenschluss dreier Einzelnetze. Während der Bauphase haben wir kontinuierlich darüber berichtet.
Monate in Sekunden: Der Bau des Solarfelds
Bei der Entstehung des Solarfelds haben die SWLB mitgefilmt und daraus einen Clip für Sie zusammengeschnitten.
Was in der Realität mehrere Monate gedauert hat, wächst im Film in gerade mal knapp zwei Minuten heran.
Wichtiger Akteur: der Wärmespeicher
Ein essenzieller Bestandteil des Modellprojekts ist der Wärmespeicher. Eng verzahnt mit der Solarthermieanlage sorgt er dafür, dass jede solare Kilowattstunde an Wärme auch genutzt wird. Immer dann, wenn die Wärmemenge gerade nicht verbraucht wird – zum Beispiel bei hochsommerlichen Außentemperaturen – wird diese im großen Speicher zwischengelagert und steht dann witterungsunabhängig zur Verfügung. Dadurch erhöht sich die Wärmemenge aus erneuerbaren Energien insgesamt. Denn die Grundlastwärme der fossil befeuerten Heizzentralen der Einzelnetze kann durch die größtenteils regenerativ erzeugte Wärme des erweiterten Verbundnetzes ersetzt werden. Der 20 Meter hohe Wärmespeicher steht auf der den SWLB gehörenden Fläche neben dem Holzheizkraftwerk. Es handelt sich um einen runden Druckspeicher mit einem nutzbaren Fassungsvermögen von 2.000 Kubikmetern. Im Durchmesser misst der Speicher 14 Meter. Nach Fertigstellung des Fundaments im Mai 2019 wurden die einzelnen Speicherelemente angebracht. Die zugehörige Außenfläche kann mit Geländemodellierung und Baumpflanzungen aufwarten. Sie sind ein Resultat der konstruktiven Mitarbeit von Anwohnern im Herbst 2018.
Die Wärmenetze schließen sich zusammen
Ein Netzverbund von einzelnen Netzen mit dem Verbundnetz der SWLB bietet vielfältige Vorteile für alle Einzelnetze. So hat die Anbindung der rein fossil befeuerten Netze Rotbäumlesfeld, Technische Dienste Ludwigsburg (TDL) und Kornwestheim Nord an das in großen Teilen regenerative Verbundnetz, allein schon die Wärmequalität in den neu angeschlossenen Netzen deutlich erhöht. Gleichzeitig können die Heizwerke künftig optional als Standorte für weitere KWK-Erzeuger genutzt werden, welche die Effizienz zusätzlich erhöhen und die CO2- Emissionen weiter senken. Da die Standorte nun in einem größeren Netzverbund arbeiten, können die Kessel bei den ohnehin anstehenden Kesselerneuerungen durch den Gleichzeitigkeitseffekt kleiner dimensioniert werden. Neben der Einsparung fossiler Energien bringt dies auch einen wirtschaftlichen Vorteil mit sich. Um die Wärme dorthin zu bringen, wo sie gebraucht wird, wurden zu guter Letzt zusätzliche fünf Kilometer Wärmenetztrasse errichtet.
Laufend Wissen sammeln: Sonnenpfad am Solarfeld
Entdecken Sie auf dem Rundweg „Sonnenpfad“ die Kraft der Sonne, wie die Städte Ludwigsburg und Kornwestheim gemeinsam mit der SWLB mit dem Klima und dem Artenschutz umgehen und was die Umgebung hier alles zu bieten hat. Sie finden um den Wasserturm und das Solarfeld angeordnet weitere sieben Sonnenpfad-Stationen. Am besten starten Sie an der Infotafel Keltengrab – am Übergang von der Kleingartenanlage zum Wasserturm. Eine Übersichtstafel finden Sie am Solarfeld-Zaun neben dem Wasserturm/Ecke Römerhügelweg. Schauen Sie doch mal vorbei!